Tressieren
Die älteste Art der Befestigung von Haaren zur Herstellung
von Haararbeiten ist das Tressieren. Es bedeutet das
Verschlingen von Haarpassées auf zwei oder drei gespannten
Fäden, Tressierzwirn oder Draht. Es entsteht eine Art "Schnur",
von der die Haare herunterhängen, die Tresse. Das Arbeitsgerät
für das Tressieren ist der Tressierrahmen.


Arbeitsablauf

1. Tressierrahmen am Tisch befestigen;
links das Teil mit dem Kopf, rechts das
Teil mit den Wirbeln; der Abstand der
beiden Teile beträgt ca. 50-80 cm.

2. Den mittleren Tressierfaden am Knopf
des linken Teiles befestigen, das andere
Ende des Fadens auf einen Wirbel
wickeln. Den Wirbel zurückstrecken und
durch Drehen den Faden spannen. Den
Vorgang mit dem oberen Tressierfaden
wiederhohlen.

3. Der untere Tressierfaden wird ebenfalls
an den Knopf geknotet. Bevor der Wirbel
zurückgesteckt wird, schlägt man zwei
Knoten, damit die Tresse nach dem
Abnehmen nicht aufgeht. (Bei Tressen,
die gekordelt werden sollen, nur einen
Knoten Schlagen)

4. Mit der rechten Hand eine Passée Haare aus der Kardätsche ziehen. Dann das
Passée so mit der linken Hand greifen, daß der Kopf nach oben zeigt. Das
Passée an die Tressierfäden heranführen und mit der rechten Hand mit den Fäden
verschlingen. Der genaue Arbeitsablauf ergibt sich aus der gewünschten Tressen-
art.

5. Das kurze Ende des Passées, den sog. Bart, auch wieder mit der linken Hand
greifen und beide Enden, Spitze und Bart, stramm nach unten ziehen. Gleichzeitig
mit der rechten Hand das Passée nach links bis fest an den Knoten, bzw. das
vorhergehende Passée heranschieben.

6. Am Ende der Tresse wieder zwei Vorschlagknoten schlagen.
!!!Wichtig ist, daß die Bärte nicht zu lang werden und gleichmäßige Länge
haben (ca. 2cm). Ihre Länge läßt sich durch schräges Ziehen am langen Ende des
Passées ausgleichen, bevor das Passée nach links geschoben wird!!!